Sucht ist ein komplexes Phänomen, das sowohl den Körper als auch den Geist betrifft. Obwohl die Begriffe „körperliche“ und „psychische“ Sucht oft synonym verwendet werden, gibt es wesentliche Unterschiede in ihrer Entstehung, Ausprägung und Behandlung.​ In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über die unterschiedlichen Merkmale und Wechselwirkungen von „körperlicher“ und „psychischer“ Sucht.

Psychische Sucht bezeichnet die starke, oft zwanghafte Sehnsucht nach einem bestimmten Verhalten oder Substanzkonsum, ohne dass dabei eine körperliche Entzugserscheinung auftritt. Sie ist vor allem durch den Wunsch nach Belohnung, Entspannung oder emotionaler Regulation gekennzeichnet.​

Merkmale der psychischen Sucht:

  • Ständiger Drang oder Zwang, die Suchtmittel zu konsumieren
  • Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten
  • Starke emotionale Bindung an das Suchtmittel oder Verhalten
  • Psychische Symptome wie Angst, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen bei Nichtkonsum​

Beispiele für psychische Sucht sind Spielsucht, Internetsucht oder Kaufsucht.​

Körperliche Sucht entsteht, wenn der Körper sich an eine Substanz gewöhnt und ohne diese nicht mehr normal funktioniert. Der Entzug kann körperliche Symptome wie Zittern, Schwitzen, Übelkeit oder Krampfanfälle hervorrufen.​

Merkmale der körperlichen Sucht:

  • Toleranzentwicklung: Immer höhere Dosen sind nötig, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • Körperliche Entzugssymptome bei Nichtkonsum
  • Ständige Einnahme der Substanz, um Entzugserscheinungen zu vermeiden​

Typische Beispiele für körperliche Sucht sind Alkohol-, Nikotin- oder Opioidabhängigkeit.​

In vielen Fällen treten psychische und körperliche Sucht gleichzeitig auf, was die Behandlung erschwert. Ein Beispiel ist die Alkoholabhängigkeit: Der Körper entwickelt eine Toleranz, während gleichzeitig eine starke psychische Bindung an das Trinken besteht.​

Die Unterscheidung zwischen körperlicher und psychischer Sucht ist wichtig, um geeignete Behandlungsmethoden zu wählen. Während körperliche Sucht oft medikamentös behandelt wird, erfordert psychische Sucht häufig psychotherapeutische Interventionen. In vielen Fällen ist eine Kombination aus beiden Ansätzen notwendig, um eine erfolgreiche Therapie zu gewährleisten.​

Du möchtest auf deinem Weg unterstützt werden oder bist dir nicht sicher, ob du an einer Sucht leidest? Wir sind für dich da! Schreibe uns einfach über unser Kontaktformular für ein unverbindliches und kostenloses Erstgespräch.

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